Die wichtigsten Fakten und Tipps zum Fellwechsel

Veröffentlicht am: 27.03.2019 15:00:42
Kategorie : Fütterung , Gesundheit , Naturapotheke , Pferdepflege

Die wichtigsten Fakten und Tipps zum Fellwechsel

Zwei Mal pro Jahr wechselt dein Pferd sein Kleid. Dafür gibt es zwei Faktoren: Das Tageslicht und die Temperatur. Das Tageslicht nimmt das Pferd über die Zirbeldrüse wahr, eine Drüse im Gehirn, die bei Nacht das Hormon Melatonin produziert. Melatonin steuert unter anderem den Biorhythmus und somit auch den Fellwechsel. Die Temperatur nimmt das Pferd über die Haut wahr und ist verantwortlich für die Felldichte und –länge. Wenn uns zum Beispiel im Frühling plötzlich ein Wintereinbruch heimsucht, stoppt der Fellwechsel.

Vom Winter- zum Sommerkleid

Ab Mitte Januar werden die Tage länger und die Zirbeldrüse meldet dem Körper, er solle das Winterfell abwerfen. Der Fellwechsel im Frühling kann je nach Region, Wetterverhältnisse, Rasse usw. bis zu vier Monate dauern, da erst die dünkleren Oberhaare, anschliessend die hellere Unterwolle abgestossen werden. Das Sommerfell selbst ist dünkler als das Winterfell.

Vom Sommer- zum Winterkleid

Ab Mitte Juli werden die Tage kürzer und der Körper erhält die Info, Winterfell zu produzieren. Dieser Fellwechsel ist für das Pferd weniger belastend als von Winter- auf Sommerfell. Der Sommerpelz ist in der Regel innerhalb weniger Tage durch kurze Winterhaare ersetzt. Bis sich jedoch der zweischichtige Winterpelz gebildet hat, dauert es ebenfalls mehrere Wochen.

Kraftakt Fellwechsel

Die Produktion von Fell respektive das Abwerfen der Haare und die starken Schwankungen zwischen Tages- und Nachttemperatur in der Übergangszeit belasten den Pferdekörper enorm. Kein Wunder, dass viele Pferde während des Fellwechsels schlapp und anfällig für Parasiten sind. Fängt ein Pferd während des Fellwechsels zu kratzen an, muss es aber nicht unbedingt krank sein. Das Schwitzen unter dem Winterkleid aufgrund von Temperaturschwankungen während der Übergangszeit wie auch die losen Haare lösen Juckreiz aus.

Womit kann ich mein Pferd im Fellwechsel unterstützen?

  • Haare ausbürsten, um den Juckreiz zu lindern. Mein Vierbeiner wälzt sich während des Fellwechsels öfter als sonst, denn die halblosen Haare sind fies: sie jucken fürchterlich. Einmal täglich helfe ich ihm dabei, die Haare loszuwerden. Dafür bietet der Markt eine Vielzahl verschiedener Bürsten. Ich verwende am liebsten jene von Pimp my Pony, weil sie die Haare sehr effektiv ausbürstet, leicht zu reinigen ist und optimal in der Hand liegt. Standardversionen findet ihr hier bei uns im Shop. Personalisierte Bürsten könnt ihr direkt bei Franziska von Pimp my Pony bestellen.

    Und wem am Ende viele Pferdehaare an der Kleidung haften, dem empfehlen wir den Spezialhandschuh Petshairaway. Hat sich ein Pferd jedoch bereits aufgescheuert, empfehlen wir lokal den Einsatz von Aloe Vera oder Kurkuma.

  • Angepasste Bewegung. Der Fellwechsel ist ein Kraftakt und bedeutet Stress fürs Pferd, da sich der Stoffwechsel den neuen saisonalen Bedingungen anpasst. Während dieser Zeit sind Pferde besonders empfindlich und haben eine erhöhte Infektanfälligkeit. Schonen sollten wir unsere Pferde in dem Sinne, dass wir sie nicht extrem belasten und enorme Leistungen abverlangen.

  • Solange Pferde noch ihr Winterkleid tragen, sollten wir uns lieber auf schonende Bewegung geritten oder vom Boden aus als auf schweisstreibende Arbeit konzentrieren. Gerade in der Übergangszeit vom Winter- zum Sommerfell steigen die Temperaturen tagsüber massiv an und intensives Training wird für manches Pferd zu einer enormen Belastung.

  • Angepasste Fütterung. Normalerweise besitzt ein gesundes Pferd genügend Reserven, um die erhöhte Belastung durch den Fellwechsel auszugleichen. Je nach Gesundheitszustand des Pferdes kann aber eine zusätzliche Versorgung mit Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen sinnvoll sein. Da bei synthetischen Mineralstoffmischungen oftmals die Gefahr einer Über- oder Fehlversorgung besteht (was die Leber belastet), greife ich persönlich lieber auf natürliche Lieferanten zurück. Bierhefe ohne Treber, kaltgepresstes Leinöl, Schwarzkümmelöl oder –samen, Leinsamen oder Sonnenblumenkerne können beim Fellwechsel gute Dienste erweisen.